Freitag, 12 April 2024 15:32

Taktgesteuerte Buslinien - ein Pilotprojekt der BVG in Berlin

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Berlin Berlin fot: pixabay

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stehen vor einer wesentlichen Umstellung einiger ihrer Buslinien in der Hauptstadt. Statt eines festen Fahrplans soll ab dem 1. Juli 2024 ein Pilotprojekt starten, das auf eine taktgesteuerte Abfahrtszeit umstellt. Diese Neuerung, die zunächst im Probebetrieb eingeführt wird, zielt darauf ab, die Belastung der Fahrpersonal zu reduzieren und den Betrieb effizienter zu gestalten.

Rahmen des Pilotprojekts

Die Neugestaltung des Fahrplans ist Teil einer größeren Tarifeinigung zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und der Gewerkschaft Verdi, die am Donnerstag erreicht wurde. Der Start des Pilotprojekts wurde von den Berliner Verkehrsbetrieben am Freitag nach einer Anfrage beim rbb bestätigt. Die Umsetzung dieser Änderung wird von einer wissenschaftlichen Studie begleitet, die die Auswirkungen und Effektivität des neuen Systems analysieren soll.

Details zur Umstellung

Das neue System entfernt feste Abfahrtszeiten und ersetzt diese durch einen Takt, in dem sich die Busse aneinander orientieren. Das bedeutet, dass die Busse in regelmäßigen Abständen folgen, unabhängig von kleinen Verzögerungen eines einzelnen Fahrzeugs. Ziel ist es, die Pünktlichkeit zu erhöhen und das Problem der Busbündelung an Haltestellen zu vermeiden, das entsteht, wenn mehrere verspätete Busse gleichzeitig eintreffen. Im Bedarfsfall müssen die Fahrer und Fahrerinnen Pausen einlegen, um den erforderlichen Abstand wiederherzustellen.

Ausblick und weitere Schritte

Die BVG hat noch nicht bekannt gegeben, welche Linien genau von der Änderung betroffen sein werden. Details dazu sollen aber "rechtzeitig vor Beginn" des Projekts veröffentlicht werden. Dieser Ansatz folgt einem Vorschlag von Lothar Stephan, dem Vorsitzenden des BVG - Gesamtpersonalrates, der eine weniger stressige Arbeitsumgebung für das Fahrpersonal durch einen dynamischen, taktgesteuerten Fahrplan anstrebte. Stephan schlug vor, dass der erste Bus abfährt und der nächste fünf Minuten später folgt, wobei jeder Bus vom vorherigen abhängig ist.

Das Pilotprojekt der BVG zur Einführung taktgesteuerter Buslinien könnte eine signifikante Veränderung in der Organisation des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin darstellen. Mit dem Ziel, den Stress für das Fahrpersonal zu reduzieren und die Effizienz des Busverkehrs zu steigern, setzt die BVG auf eine innovative Lösung, die sowohl für Fahrgäste als auch für das Personal Vorteile bieten könnte. Die Ergebnisse des Pilotprojekts werden entscheiden, ob dieses Modell in Zukunft auf weitere Linien ausgeweitet wird.

Quelle: rbb24.de